So schreiben Sie das Exposé für Ihre Masterarbeit
Beim Schreiben des Exposés für Ihre Masterarbeit sollten Sie also folgende Aspekte nicht aus den Augen verlieren:
- Zusammenfassung des Forschungsvorhabens
- Präsentation der zentralen Fragestellung
- Herausarbeitung des Themenkerns
- Erläuterung des Ziels der Arbeit
- Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstands und der Vorgehensweise
Praxistipp: Grundsätzlich sollte das Exposé eher kürzer als länger ausfallen. Hier geht es noch nicht darum, wissenschaftlich in die Tiefe zu gehen. Im Vordergrund steht eine knappe, aber präzise Präsentation Ihres Vorhabens, frei nach dem Motto: So kurz wie möglich, so lang wie nötig.
Eine Frage der Form: Schon das Exposé ist ein wissenschaftlicher Text
Natürlich soll das Exposé noch nicht die ausführlichen Beschreibungen, Analysen und Erkenntnisse einer akademischen Masterarbeit enthalten. Das würde klar den Rahmen sprengen. Dennoch muss das Exposé an einem universitären Lehrstuhl eingereicht werden - beim Verfassen sollten die entsprechenden wissenschaftlichen Parameter und Anforderungen unbedingt beachtet werden.
Praxistipp: Auch wenn Sie das Exposé nicht an der Hochschule einreichen müssen, sondern es nur für den eigenen Gebrauch schreiben - die Verwendung von wissenschaftlichen Methoden ist eine ideale Vorbereitung auf die eigentliche akademische Forschung.
Nicht nur der Aufbau, auch der Inhalt sollte bereits im Exposé vermitteln, dass Sie wissen, was Sie tun. Es gilt, mit einem wissenschaftlich hochwertigen, überzeugenden Text die Thematik und die zentrale Forschungsfrage vorzustellen. Da in diesem Zusammenhang auch der aktuelle Forschungsstand und die verwendete Methodik vorgestellt werden sollen, gehört zum Exposé auch bereits eine vorläufige Literaturrecherche - nur mit den entsprechenden wissenschaftlichen Methoden sind Sie in der Lage, sich einen Überblick über Ihr Thema und das bereits vorhandene Material zu verschaffen.
Kommen im Exposé Inhalte aus der Sekundärliteratur zum Einsatz, muss diese auch entsprechend der fachspezifischen Regeln zitiert werden. Dass am Ende des Exposés ein vorläufiges Literaturverzeichnis anhängt, ist als ebenso selbstverständlich anzusehen. Auch in dieser Hinsicht ähnelt das Exposé einem Entwurf der im Anschluss zu verfassenden Arbeit. Im Umfang ist es jedoch deutlich schmaler: Rund fünf Seiten (Schriftgrad 12, 1,5-zeiliger Abstand) gelten als übliche Länge für ein Masterarbeits-Exposé.
In Ausnahmefällen kann ein Exposé jedoch auch deutlich länger sein: Wir empfehlen Ihnen, sich nach den Vorgaben des Lehrstuhls zu richten. Dient das Exposé nicht nur der Vorlage bei Ihrem akademischen Betreuer, sondern soll auch einem Antrag auf Fördermittel beigelegt werden, ist eine Länge von fünf bis zwanzig Seiten durchaus üblich.
Warum Sie das Exposé nicht überspringen sollten
Wird ein Exposé für die Masterarbeit nicht explizit gefordert, denken viele Studierende darüber nach, diesen Schritt auszulassen und direkt mit der Masterarbeit zu beginnen. Diese Überlegung ist verständlich, denn natürlich bedeutet das Schreiben eines Exposés zusätzlichen Aufwand. Häufig kommt es vor, dass die erste Fassung sich im Verlauf der Forschung so stark verändert, dass das Exposé noch ein- oder mehrmals umgeschrieben werden muss.
Doch auch als persönliches Arbeitspapier hat ein Exposé seine Bewandtnis: Das Vorurteil, dass ein Exposé „nur“ für den Dozenten, der die Arbeit betreut, geschrieben werden müsse, ist nämlich keineswegs richtig: Vielmehr profitieren Sie beim Verfassen Ihrer Masterarbeit gleich mehrfach, wenn Sie zuvor ein Exposé geschrieben haben:
- Das Exposé ist eine wichtige Grundlage für Ihre Gespräche mit Ihrem Betreuer. Es hilft dem Dozenten, Ihren Ansatz nachzuvollziehen, Schwächen aufzudecken und Sie bei Schwierigkeiten zu beraten.
- Das Exposé ist die Grundlage, zu der Sie immer wieder zurückkehren können. Wenn Sie sich in der Sekundärliteratur verlieren oder den roten Faden wieder aufnehmen müssen, hilft Ihnen das vorläufig gegliederte Exposé dabei, zurück ins Thema zu kommen und Ihre Gedankengänge wieder aufzunehmen.
- Das Exposé hilft dabei, den Arbeitsaufwand einzuschätzen. Wenn Sie schon im Vorfeld erkennen, dass Sie sich zu wenig oder zu viel vorgenommen haben, können Sie das Themenfeld mit Leichtigkeit anpassen.
- Das Exposé hilft bei der Themeneingrenzung und bei der Formulierung der Forschungsfrage. Auf der Grundlage einer überschaubaren Recherche lassen sich das Forschungsproblem extrahieren und die zentrale Frage finden - eine wichtige Voraussetzung für jede weitere Recherche und Forschung.
Ein durchdachtes Exposé hilft Ihnen dabei, die eigentliche Forschungs- und Schreibarbeit für die Masterarbeit zu planen. Sie sollten bei der Vorbereitung nicht außer Acht lassen, dass die Abschlussarbeit des Masterstudiums in Umfang und Anspruch weit über jede andere wissenschaftliche Arbeit, die Sie im Laufe Ihres Studiums geschrieben haben, hinausgeht. Um mit dieser Arbeit wirklich auch eine Forschungslücke schließen zu können, ist eine gewisse Vorarbeit notwendig: Die Literaturrecherche und die Ausformulierung des Forschungsgegenstands dienen im weiteren Verlauf der Bearbeitung als grober Entwurf, an dem Sie sich während des Schreibprozesses entlang hangeln können.
Zusammenfassung
- Das Exposé kommt einem Entwurf bzw. einer Planung Ihrer Masterarbeit gleich. Es fasst zusammen, mit welchem Thema Sie sich beschäftigen, welche konkrete Fragestellung Sie bearbeiten und welches Ziel Sie mit der Arbeit verfolgen.
- Es ist zwar kürzer, muss aber dennoch die wissenschaftlich-formalen Anforderungen einer akademischen Arbeit erfüllen: (Arbeits-)Titel, Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Literaturliste gehören auf jeden Fall dazu.
- Der Umfang eines Exposés variiert je nach Hochschule, Studienfach und Lehrstuhl. Für die Masterarbeit kann die Länge zwischen 5 und 20 Seiten liegen.
- Mit einem guten Exposé überzeugen Sie Ihren Betreuer an der Hochschule von Ihrem Thema. Doch es kann auch für die Beantragung einer finanziellen Förderung Ihrer Arbeit dienlich sein - dann entspricht es einem Projektantrag.
- Das Exposé fungiert als roter Faden und gibt während der Schreibphase wichtige Anhaltspunkte. Gleichzeitig hilft es dabei, sich nicht zu verlieren und eventuelle Probleme bei der Bearbeitung frühzeitig zu erkennen.